BWO: Mittelfristprognose ernüchternd aber nicht überraschend

16. Oktober 2020

Das Ergebnis der Mittelfristprognose ist ernüchternd, aber leider nicht überraschend“, sagt Stefan Thimm. „Wenn wir diesen Kurs weiterfahren, dann erreichen wir am Ende vieles, aber sicherlich keine 65 Prozent Erneuerbare Energien bis 2030 und keine Klimaneutralität bis 2050. Hier muss dringend nachgebessert werden. Offshore-Windenergie kann und wird dabei einen signifikanten Beitrag leisten – Aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen.“

Zunächst brauche es klare Ausbaupfade. Die im Entwurf der EEG-Novelle angekündigten Ziele von 20 GW Offshore-Windenergie bis 2030 und 40 GW bis 2040 seien hier ein Schritt in die richtige Richtung. Sie geben der Branche Planungssicherheit.

Auch die angekündigte Debatte um das Marktdesign für die Finanzierung Erneuerbarer Energien begrüßt Thimm ausdrücklich. Das EEG sei allerdings für die Finanzierung von erneuerbaren Energien unbedingt zu erhalten, bis ein geeignetes Marktdesign entwickelt und implementiert worden sei. Um einen vollständig marktgetriebenen Ausbau Erneuerbarer Energien zu erreichen, sei zunächst eine Anpassung zahlreicher regulatorischer Parameter notwendig. „Ein Schnellschuss – in Form einer frühzeitigen Abschaffung des EEG – würde den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien massiv beeinträchtigen. Diese Überlegung muss deshalb unbedingt an einen entsprechenden marktlichen Rahmen geknüpft werden.“, so Thimm. Hierfür müsse zeitnah ein transparenter Dialog mit allen Stakeholdern aufgesetzt werden, um die Anforderungen und ein solches Marktdesign zu definieren. Anschließend müssten die Gestaltungsoptionen identifiziert und analysiert werden. “Wir stehen hier vor einer echten Mammutaufgabe”, so Thimm.

(Copyright: enervis, Quelle: Mittelfristprognose zur deutschlandweiten Stromerzeugung aus EEG geförderten Kraftwerken für die Kalenderjahre 2021 bis 2025)

Zudem verweist Thimm auch noch einmal auf die laufende Diskussion zur Novelle des WindSeeG, die viele der für Offshore-Wind relevanten Fragen – wie die Ausbauziele und das Ausschreibungsdesign – regeln soll. Die Branche setze sich weiterhin für die Einführung des Differenzvertragsmodells (CFD, contracts for difference) ein. „Differenzverträge sind eine echte no-regret-Maßnahme. Gerade vor dem Hintergrund der bevorstehenden Weiterentwicklung des Marktdesigns geben Differenzverträge die notwendige Finanzierungssicherheit für Investoren, um die Ausbauziele kosteneffizient zu erreichen“, so Thimm

Der gesetzliche Anpassungsbedarf sei minimal, da das Differenzvertragsmodell auf bereits bestehenden Strukturen basiere. Es biete jedoch enorme Vorteile, da sie die Kosteneffizienz des weiteren Ausbaus Erneuerbarer Energien verbessern und gleichzeitig das Erreichen der CO2-Minderungsziele sichern würden.

Die gestern veröffentlichte „Mittelfristprognose zur deutschlandweiten Stromerzeugung aus EEG geförderten Kraftwerken für die Kalenderjahre 2021 bis 2025“ finden Sie hier.

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